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Schröpfen

Ausleitungsverfahren

Schröpfen und Gua Sha

Schröpfen

Schröpfen hat seinen Ursprung in der traditionellen chinesischen Medizin und ist ein klassisches Ausleitungsverfahren.

Auch im antiken Griechenland war die Therapie mit Unterdruck ein sehr wichtiges Behandlungsverfahren, weshalb die Schröpfglocke sogar als Symbol für Ärzte diente. Das Schröpfen ist eine Therapieform, die das Ziel verfolgt Blockaden aufzulösen, um auf diesem Weg den Energiefluss des Körpers anzuregen.

 

Das Schröpfen erfolgt mithilfe sogenannter Schröpfgläser welche auf die Haut gesetzt werden. Dabei kommen Gläser mit verschiedenen Durchmessern zum Einsatz.

Vor dem Aufsetzen der Gläser wird in ihnen ein Vakuum erzeugt. Meist wird dazu ein in Spiritus getränktes Wattebäuschen im Glas angezündet. Danach wird das Schröpfglas sofort auf die Haut gesetzt.

Der Unterdruck saugt die Haut an und das Glas sitzt fest.

Meist kombinieren wir das Schröpfen mit der Reflexzonentherapie, indem die Schröpfgläser im Bereich der Reflexzonen auf dem Rücken des Patienten aufgesetzt werden. Dadurch können auch die inneren Organe und Organsysteme, die diesen Reflexzonen zugeordnet sind, beeinflusst werden.

Die Schröpfgläser werden nach etwa 10 bis 15 Minuten wieder abgenommen. In der Traditionellen Chinesischen Medizin und den anderen asiatischen Heilmethoden wird das durchblutungssteigernde trockene Schröpfen eher bei Leere-Zuständen (Yin, Kälte) angewandt.

 

Nach dem Abnehmen der Schröpfgläser verbleiben rötliche / bläuliche Flecken, die innerhalb einer Woche wieder abklingen.

Die Schröpfkopfmassage

Bei dieser Form des Schröpfens wird der Körper des Patienten vor der Behandlung mit Salbe oder Öl eingerieben. Hier massiert der Therapeut den Körper des Patienten mit dem Saugglas, indem er das durch den erzeugten Unterdruck festgesogene Glas langsam auf dem Rücken verschiebt. Man nennt das Verfahren auch Saugwellenmassage.

 

Einsatz des Schröpfens:

Da durch die Aktivierung der Reflexzonen auch innere Organe beeinflusst werden, ist das Schröpfen bei verschiedenen Krankheitsbildern empfehlenswert.

Dazu gehören beispielsweise:

  • Erkrankungen des Bewegungsapparates (zum Beispiel Rückenschmerzen)

  • Erkrankungen des Verdauungstraktes (zum Beispiel funktionelle Darmerkrankungen)

  • Erkrankungen der Atemwege (zum Beispiel akute oder chronische Bronchitis)

  • Schwächezustände (zum Beispiel niedriger Blutdruck)

  • funktionelle Herzbeschwerden

  • chronische Entzündungen (zum Beispiel Nasennebenhöhlenentzündung)

 

Allerdings gibt es auch Situationen, bei denen das Schröpfen nicht zum Einsatz kommen darf. Dies ist insbesondere der Fall, wenn das zu behandelnde Areal akut entzündet ist oder allergische Hautveränderungen bestehen.

Gua Sha

Gua Sha setzt sich zusammen aus Gua („schaben“) und Sha („akute Krankheit“).

Gua Sha ist eine volksheilkundliche Behandlung, die oft von Anwendern der Traditionellen Chinesischen Medizin als ausleitendes Verfahren eingesetzt wird.

Es handelt sich um eine Schabe- und Reibetechnik, bei der mithilfe von speziellen Werkzeugen wiederholt über die eingeölte Haut „geschabt" wird, bis deutliche Rötungen und Einblutungen unter der Haut auftreten. Die Einblutungen/ Petechien bleiben nach einer Behandlung für 2-7 Tage sichtbar.

Für den westlichen Betrachter erscheint die Methode sehr martialisch und gewöhnungsbedürftig. Für den Patienten selbst ist die Gua Sha Methode eher angenehm, entspannend und wärmend.

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Gua sha

  • aktiviert das unspezifische Immunsystem

  • ist durchblutungsfördernd

  • ist entspannend

  • wirkt schmerzlindernd

  • regt die Entgiftung an

  • aktiviert den Stoffwechsel

  • regt die inneren Organe über Akupunkturpunkte an

In vielen ostasiatischen Ländern wird Gua Sha häufig auch im häuslichen Bereich als bewährtes Mittel gegen beginnende Erkältungs- und Fiebererkrankungen eingesetzt.

 

Kontraindikationen: Gua Sha darf nicht angewendet werden bei:

Hämophilie, frischen Verletzungen, Hämatomen, Petechien, Sonnenbrand, Ekzemen, Pickeln, Leberflecken, am Abdomen bei Schwangerschaft und stark geschwächten Patienten.

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